chordae freybergenses

Das Ensemble chordae freybergenses wurde im Jahr 2005 von Susanne Scholz gegründet
und hat sich aus dem großen Forschungsprojekt um die Freiberger Instrumente und
in enger Zusammenarbeit mit dem Museum für Musikinstrumente der Universität
Leipzig entwickelt.
Im Zentrum des Interesses von chordae freybergenses stehen die Instrumente, jene
Kopien der fünf Freiberger Renaissancegeigen, die wie keine anderen Geigeninstrumente
fast unberührt vom Zeitpunkt ihrer Positionierung in den Händen der
Engel im Jahre 1594 bis in unsere Zeit überliefert sind; sensationell und einmalig ist
dabei, ein ganzes Ensemble von fünf, von einem Geigenbauer hergestellten Geigen
zur Verfügung zu haben. Diesen Geigen in Spielart und -technik gerecht zu werden, ihre Musik zu erkunden
und die Erkenntnisse musikalisch wie auch theoretisch umzusetzen, ist Ausgangsund
Zielpunkt des Ensembles chordae freybergenses.
Dazu hat Susanne Scholz Musiker aus den verschiedensten Ländern um sich versammelt,
die wiederum ihre Begeisterung um die Freiberger Geigen in die Welt tragen.
Susanne Scholz (Kleindiskantgeige), Jonathan Talbott (Diskantgeige), Dario Luisi
(Tenorgeige), Marc Vanscheeuwijck und Jörg Meder (Bassgeigen) verbindet nicht nur
der Enthusiasmus für die Musik der Renaissance und die ihr zugrunde liegenden
Prinzipien, sondern auch die Liebe zu guter Küche und gemeinsamen Festessen.
Dies teilen auch die beiden Sänger dieser CD, Clarissa Thiem (Sopran) und Giovanni
Cantarini (Tenor).
In freudvollen Projekttagen erkunden die Musiker und Musikerinnen so alle zur
Verfügung stehenden Spieltechniken wie Haltungsvarianten, Bogentechnik und Artikulationsmöglichkeiten
und theoretische Hintergründe wie Hexachordsolmisation,
Notationsfragen, Textbedeutungen, Transponierungs- und Besetzungsvarianten.
chordae freybergenses ist sich einig darüber, dass das Besondere an den fünf Geigeninstrumenten
aus Freiberg nicht nur in ihrer Einmaligkeit an sich besteht:
Auch nach jahrzehntelanger Erfahrung mit historischen Geigeninstrumenten, mit
der Aufführungspraxis der Musik der Renaissance und des Barock und dem Spiel
von Modellen frühbarocker Geigenbaukunst bieten die Freiberger Geigen den Spielern
ein einmaliges, besonderes Erlebnis.
Der Klang, angesiedelt zwischen Gambe und Geige, will den
Instrumenten mit sehr bewusstem und gut geführtem Bogenzug
entlockt werden – das Ergebnis ist eine obertonreiche
Klangwolke, die, vor allem im Zusammenklang aller fünf Instrumente,
große Kirchen füllt und immer wieder an einen Engelschor erinnert.

Susanne Scholz